Fahrradweg durch Puchenau
In der letzten Gemeinderatssitzung vor dem Sommer, am 29. Juni 2016, wurde uns von zwei Mitarbeitern der Direktion Straßenbau und Verkehr der OÖ. Landesregierung ein Überblick über den geplanten Verlauf der Radhauptroute nach Puchenau präsentiert. Neben den nicht vorhandenen Planungsunterlagen und Skizzen überraschten uns auch die rigiden zeitlichen Vorgaben, da wir schon in der darauf folgenden Gemeinderatssitzung im September, über den Bau abstimmen sollten.
Laut den Verkehrsplanern soll dieser Abschnitt auf dem Treppelweg bis zum Fernheizwerk, dann durch die Wilheringer Straße bis zur ersten Kreuzung in Puchenau führen, wo die Radfahrer und Radfahrerinnen interimsmäßig diese queren sollen. Die Endvariante sieht vor, den Radweg im Mischverkehr entlang der Gartenstadtstraße bis zur Unterführung beim Spar zu führen. Nach Abschluss des Ausbaus des Fahrradweges von Puchenau nach Ottensheim wäre geplant, den Radweg in der Golfplatzstraße bis zum westlichen Ende der Gartenstadt entlangzuführen. Diese Maßnahmen werden uns kurioserweise noch als probate Mittel zur Verkehrsberuhigung verkauft. Bei der Vorbereitung auf die Gemeinderatssitzung im September entnahmen wir den Unterlagen, dass die dem Gemeinderat erstmals im Juni 2016 präsentierte und im September zur Abstimmung vorgelegte Planungsvariante schon vor über 2 Jahren von einem Grazer Verkehrsbüro erstellt wurde und unserem Bürgermeister auch seit Juni 2014 bekannt war.
Es stellt sich die Frage, warum die Pläne schon nicht vor längerer Zeit vorgelegt wurden, und warum sich der Bürgermeister so überrascht gegeben hatte. Wäre uns das Projekt schon vor längerer Zeit vorgelegt worden, so hätten wir mit Sicherheit viele Verbesserungsvorschläge einbringen können.
Ein weiteres sensibles Thema ist der Schutz unserer Puchenauer Au. Der Bürgermeister bestreitet, dass unsere Au für die Fahrradfahrer geöffnet werden soll. In einer Besprechung Anfang September sprach der Landesbeamte aber über die Durchfahrt durch die Puchenauer Au, die als die beste und attraktivste Variante.
Wir fragen uns, was passiert, wenn man die Radfahrer entlang der Donau nach Puchenau führt? Fahren sie lieber weiter durch die vielbefahrene Gartenstadt- und Golfplatzstraße, oder werden sie nicht doch versuchen, durch die Puchenauer Au zu fahren? Noch attraktiver wird diese nicht gewünschte Variante, nach dem Ausbau der Trasse Puchenau-Ottensheim.
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, werden viele der Radfahrer und Radfahrerinnen auch weiterhin entlang der Donau durch die Au fahren, so wie es auch jetzt oft schon der Fall ist! Aus den Unterlagen des Landes OÖ geht hervor, dass der Donauradweg an Spitzentagen von bis zu 1900 Radfahrern befahren wird. Wenn nur ein Bruchteil davon durch unsere Au fährt, wird dies unsere Au, so wie wir sie jetzt kennen, unweigerlich zerstören. Das Aufrütteln der Puchenauer Gemeinde hat auf jeden Fall schon erste Erfolge gezeitigt. Denn, war der Bürgermeister bei den Gemeinderatssitzungen im Juni und September 2016 noch für die Durchfahrt durch die Gartenstadt und Golfplatzstraße, so hat er seine Meinung dazu bereits geändert und tut dies in den regionalen Medien kund.
Es ist im Übrigen nicht so, dass wir kategorisch gegen eine Verlegung des Radweges sind. Die Verlegung des Radweges von der Linzer Stadtgrenze bis zur
4. Donaubrücke kommt und wird von der ASFINAG finanziert werden. Eine sinnvolle Variante wäre die Führung des Radweges entlang der Donau bis zur Anschlussmauer, um von dort in den bestehenden Radweg überzugehen. Mit dieser Variante könnte man gleichzeitig den Bewohnern und Bewohner-innen der Anschlussmauer endlich eine sichere Querung der Bundesstraße und damit eine altersgerechte Möglichkeit für die Benützung des Postbusses anbieten. Der bestehende Radweg soll jedenfalls sicherer und attraktiver für die Radfahrer und Radfahrerinnen gestaltet werden. Hiefür sollten auf jeden Fall die Mittel vorhanden sein.